Die Stadtwerke Kiel wollen an der Förde ein 200-MW-Gaskraftwerk mit Kraft-Wärme-Kopplung als Ersatz für einen Steinkohleblock im benachbarten Gemeinschaftskraftwerk errichten. Dem innovativen Konzept zufolge soll das neue KWK-Kraftwerk mit mehreren Gasmotoren ausgestattet werden, um den Strom- und Wärmebedarf in der Landeshauptstadt bedarfsgerecht erzeugen zu können. Die Mehrheitsgesellschafterin der Stadtwerke, die Mannheimer MVV Energie AG, will sich an den Investitionen in Höhe von rund 300 Mio. Euro aber nicht mehr mit einer notwendigen Erhöhung des Eigenkapitals beteiligen. Im Sommer 2014 hatte MVV daraufhin ihre Beteiligung von 51 % an den Stadtwerken Kiel der Landeshauptstadt zum Kauf angeboten. Die Verhandlungen zwischen der Stadt und MVV dauern laut dem Stadtsprecher weiterhin an.
Die Stadtwerke Kiel wollen indes mit dem Bau des Gaskraftwerks im kommenden Jahr beginnen und die Anlage zum 1. Oktober 2018 in Betrieb nehmen, erklärte ein Stadtwerke-Sprecher auf Nachfrage. Ende 2018 läuft dann auch die Fernwärmeoption für das gemeinsam mit Eon betriebene Kohlekraftwerk ab, wofür die Kieler Stadtwerke Ersatz benötigen.
Im Bundesumweltministerium wird derweil weiter an der Novellierung des KWK-Gesetzes gearbeitet. Dabei geht es auch um geplante Änderungen bei der KWK-Förderung. Der Bund möchte künftig vor allem Bestandsanlagen unterstützen, damit Stadtwerke auch weiterhin ihre derzeit defizitären KWK-Anlagen am Netz halten können, hatte Gabriel laut Agenturmeldungen unterstrichen. Neue Anlagen sollen in begrenztem Umfang gefördert werden. Gabriels Aussagen wecken an der Förde nun die Hoffnung dass es für das Neubau-Projekt eine Förderung geben wird, denn es handelt sich ja um den Ersatz eines Kohlekraftwerks.
April 23, 2014
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